Was habe ich (nicht) gelernt?

Und was nehme ich jetzt mit aus dem Modul…eine Frage bzw. Überlegungen, welche aus verschiedenen Richtungen geprägt wird. Vor allem ist man nie wirklich frei in der Beantwortung dieser Frage, weil man sofort Vergleiche anstellt, denn es wurde uns zu Beginn ja gesagt, was die Ziele dieses Kurses sind, also die Erwartungen, die an uns gestellt werden, was wir am Ende denn daraus mitzunehmen haben.
Trotzdem möchte ich versuchen, mich von diesen Erwartungen nun etwas zu lösen und der Chronologie des Kurses folgend, von meinen Erfahrungen zu berichten, mögliche «Lücken» aufzudecken und zu schauen, was ich mir zu Beginn des Kurses für Gedanken dazu gemacht habe. Aber dazu dann später mehr.

Starten möchte ich deshalb noch gar nicht inhaltlich, sondern zum Kurs und seinem Aufbau an sich, denn schon nur dabei habe ich einiges gelernt, was man so als Modulziele gar nicht abbilden kann. Die Arbeit an einem gemeinsamen Dokument, geschrieben in Markdown. Das Arbeiten mit Git und die Hintergründe dazu zu erfahren, was in meinem Fall ein ideales Timing war, da wir in einem anderen Modul für unser Webprojekt ebenfalls über Git zusammenarbeiteten und ich somit schon ein Verständnis für die Versionskontrolle mitbrachte. Weiter geht es mit der Arbeit an der virtuellen Maschine und in der Unix-Shell, was gerade für den online Modus eine Bereicherung war.
Zu dieser Art «Lernerfolg» möchte ich auch die Verweise auf verschiedenste Tutorials zählen, welche ich zwar bei Weitem nicht alle durchgearbeitet habe, muss ich gestehen, aber auf die ich bei Bedarf zurückgreifen kann. Aus diesem Kurs nehme ich also auch eine Art «kuratierte» Sammlung zu weiterführenden Texten, Tutorials, Präsentationen, Konferenzbeiträgen etc. mit, von welchen ich künftig sicher auch in anderen Bereichen profitieren kann.
Gelernt habe ich dadurch auch, dass die neusten Entwicklungen in einem (Forschungs-)Bereich, hier jetzt z.B. verschiedene Softwares, Umgang mit Metadaten, Suchmaschinen, im Austausch entstehen, also zwischen Personen, die sich mit dem Thema in der Praxis, in ihrem Arbeitsalltag, befassen, sich dafür interessieren und nicht zwingend anhand von gezielter Forschung im akademischen Umfeld.

Das Thema Metadaten habe ich gerade schon erwähnt. Hierzu habe ich wahrscheinlich am meisten gelernt, weil es für mich zumindest «die Konstante» war, welche sich durch den gesamten Kurs gezogen hat. Metadaten, die Formate und Standards, haben immer eine Rolle gespielt, ob wir uns jetzt im Bibliotheks- oder Archivumfeld bewegten. Dabei denke ich v.a. auch an die Unterschiede bzw. Herausforderungen, welche bei der Arbeit mit verschiedenen Formaten entstehen und wie man damit umgehen kann, Stichwort Mapping.
Aber auch den Ausblick auf neu entstehende Datenmodelle, BIBFRAME oder RiC, wo man sich durch Vorkenntnisse aus anderen Kursen, z.B. in Bezug auf RDF, Verknüpfungen herstellen konnte. Und genau solche Erfahrungen machen das Lernen an sich für mich aus.
Wenn ich jetzt an die verschiedenen Softwares denke, welche wir kennen gelernt, mit welchen wir gearbeitet haben, so muss ich feststellen, dass es hier bei mir eine Lücke gibt, und zwar insofern, dass ich mich nicht befähigt fühle, wie man bei der Wahl einer möglichen Software vorgeht. Von Beginn an war klar, mit welchen Softwares wir arbeiten werden und die Entscheide wurden auch immer gut begründet, aber wie man selbst bei dieser Entscheidungsfindung in der Praxis vorgehen würde, also der Prozess an sich, da fehlt mir etwas Struktur, etwas Übergeordnetes, um so eine Aufgabe anzugehen.
Auch die Grundkonfigurationen der eingesetzten Software zu verstehen und diese selbständig vorzunehmen, würde ich jetzt nicht als «gelernt» verbuchen. Allerdings habe ich nun ein besseres Verständnis für Repository Software und die Discovery-Thematik, beide Begriffe waren mir vor diesem Kurs zwar geläufig, aber eine genaue Vorstellung und Kenntnis von deren Funktionen hatte ich bisher nicht.
Bzgl. des Ernten von Metadaten würde ich schon behaupten, dass ich die Grundlagen gelernt habe. Jedoch zweifle ich daran, zu wissen, wie ich in einem Fall, der mir jetzt morgen in der Praxis begegnen würde, vorgehen müsste, also was es alles zu beachten gäbe.
Was ich dann wiederum als gelernt mitnehme, ist das Transformieren von Metadaten. Die Arbeit mit der Software OpenRefine hat Spass gemacht, u.a. auch aufgrund der verwendeten Template-Sprache GREL, welche von der Struktur her an bereits eingesetzte Sprachen wie z.B. Python erinnerte. Die Discovery-Systeme habe ich bereits erwähnt, als etwas «Gelerntes», in diesem Zusammenhang möchte ich auch die Thematik der Suchmaschinen ansprechen. Da habe ich betreffend Solr und seinem Aufbau viel Neues mitbekommen, jedoch fehlt mir, wenn ich so darüber nachdenke, noch eine Verknüpfung zu anderen eingesetzten Suchmaschinen bzw. Datenbanken, um die Unterschiede in der Verarbeitung besser abgrenzen zu können.

Und da ich ja zu Beginn erwähnt habe, ich werde auch noch einen Abgleich mit meinem Einführungsartikel machen, so nehme ich für mich jedenfalls mit, dass ich froh bin, die Entscheidung getroffen zu haben, dieses Modul vorzuziehen. Viele Herausforderungen und Fragestellungen, welche sich bei meinem Fachpraktikum ergeben, kann ich nun besser nachvollziehen und auch mitdiskutieren, gerade wenn es wie aktuell darum geht, das Pflichtenheft zu entwerfen, welches mögliche Anbieter von uns erhalten, um unsere Anforderungen an ein neues LMS kennen zu lernen.